Persönliche Erinnerungen/ Gedanken

Meine Fehlgeburt (2010).

19. November 2015

Hallo ihr Lieben,

 

heute möchte ich mal ein sogenanntes “Tabuthema” ansprechen, nämlich das der Fehlgeburt. Einige von euch, die schon länger mitlesen, wissen das ich vor Mia eine Fehlgeburt hatte. Dies war eine schmerzhafte Erfahrung, vorallem seelisch. Noch heute (Genau 5 Jahre später) macht es mich noch immer sehr traurig, jedoch hätten wir unsere geliebte Mia dann nicht.

 

Heute möchte ich ein bisschen über das Geschehene mit euch plaudern, euch davon erzählen und vielleicht auch einigen Mut machen. Eigentlich wollte ich ein Video darüber drehen, da ich aber auch nach den Jahren noch immer Tränen in den Augen beim erzählen bekomme, war es mir in der schriftlichen Form lieber.

 

Warum ich gerade heute mit diesem Thema auf euch zukommen? Weil es heute genau 5 Jahre her ist .. aber nun auf Anfang.

 

 

Der Kinderwunsch

 

 

Der Kinderwunsch dauerte keine lange Zeit. Um genau zu sein, 2 Tage. Alles fing ende September 2010 an, als wir bei der Geburt der Tochter einer ehemaligen Freundin im Krankenhaus bei waren. Wir konnten nach der Geburt direkt in den Kreissaal und das kleine, zauberhafte Bündel Mensch bestaunen. Nachdem wir dort gegangen sind (Es war schon Abends) fuhren wir nach Hause und machten in einer Bar halt und tranken noch einen Cocktail. Als mein Mann auf einmal sagte: “Sag mal, wollen wir nicht auch ein Kind bekommen?” “Was hast du gerade gesagt?!” .. Das hätte ich nicht gedacht. Aber ich fand den Gedanken an ein gemeinsames Kind ganz toll, auch wenn wir noch recht jung waren und gerade im letzten Lehrjahr. 

 

Zu Hause schaute ich dann online mal nach einem Eisprungrechner und dieser rechnete mir aus, dass ich 2 Tage später meinen fruchtbarsten Tag hätte. Nun denn, wir haben es einfach drauf ankommen lassen, denn ich hätte eh gedacht, dass es länger dauert mit dem Schwanger werden. Da ich aber seit April auch keine Pille mehr genommen hatte (Aber aus gesundheitlichen Gründen) war mein Körper natürlich bereit. 

 

Knapp 2 Wochen später glotzte ich völlig erstaunt auf einen positiven Test. Das war ein Frühtest, den ich am Nachmittag gemacht hatte (3 Tage vor meiner Periode). Die Situation war auch recht witzig irgendwie. Ich kaufte mir den Test, machte ihn, legte ihn im Bad hin um 2 Minuten zu warten. Ich schaute dann rauf und leider war nichts zu sehen .. Dann ging ich nochmal mit Björn los und wir kamen zurück und ach ja, da war ja der Test. Den kann ich ja gleich noch in den Müll werfen. Aber Moment .. ist da nicht? Nein .. oder doch? Ein Hauch? Ich fragte Björn .. und er meinte, das das sicher nur eine “Verdunstungslinie” sei .. was danach geschah behalte ich besser für mich *Lach* Auf jedenfall, konnten wir uns dann schonmal sicherer sein das es so ist.

 

Björn sagte mir, wenn ich tatsächlich überfällig sei, besorgt er mir einen Clear Blue mit digitaler Wochenbestimmung .. die Regel kam nicht und er kaufte den Test 😉 Und dieser war dann am 12. Oktober 2010 tatsächlich positiv. Wir erwarten ein Kind.

 

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Die Schwangerschaft

 

 

Ich rief direkt beim Frauenarzt an und machte einen Termin für den 14.10.2010. Da es noch so früh war, sah man natürlich kaum etwas. Eine kleine Fruchthöhle hat er aber schon entdeckt und mir somit das bestehen meiner Schwangerschaft bestätigt.  Ich sollte dann am 28.10. 2010 wiederkommen zur Kontrolle. In diesen 2 Wochen hatte ich jegliche Schwangerschaftsanzeichen von Übelkeit bis zu schmerzenden Brüsten. Ich war gespannt wie ein Flitzebogen auf den Termin, jedoch beschlich mich immer wieder die Frage, wie ich mich wohl fühlen würde, wenn ich eine Fehlgeburt erleiden würde?! Warum mir diese Frage so extrem durch den Kopf geisterte wusste ich nicht. Im Nachhinein denke ich mir, dass warscheinlich mein Körper und meine Intuition schon wussten was passiert.

 

Als ich dann 2 Wochen später beim Arzt auf dem Stuhl saß hatte er leider keine so guten Nachrichten. Ich war in der 7. Schwangerschaftswoche, das Herz pocherte noch nicht und das Kind war zu klein für die Woche. Allerdings ist das auch eine sehr frühe Schwangerschaftswoche und somit sollte ich wieder 2 Wochen später zur Kontrolle kommen.

 

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Am 11.11. sollte ich also wiederkommen. Doch leider wurde ich schon am 9.11. wieder vorstellig .. Ich hatte zu Hause eine starke Sturzblutung auf der Toilette und muss gestehen, dass ich dort schon mit dem Baby abgeschlossen hatte. Dennoch sind wir zum Arzt gefahren, eigentlich nur, um mir die Bestätigung des Abgangs zu holen. Jedoch wurde ich überrascht. Auf dem Ultraschall bummerte ein kleines Herzchen im Takt. Und meins bummerte gleich mit. Ich war so verliebt und glücklich. Jedoch nahm mir mein Arzt meine Euphorie, denn er meinte, dass das Baby für die 9. Schwangerschaftswoche noch immer zu klein sei und es sich wohl um eine verkümmerte oder jüngere Schwangerschaft halte. Die Blutungen kamen durch einen großen Bluterguss und so wurde ich ins Krankenhaus zum Liegen eingewiesen. Gegen meinen Willen .. ich wäre lieber zu Hause im Bett geblieben. Nun denn .. Am Sonntag den 14.11. wurde ich aber schon wieder entlassen, da keine Probleme mehr auftraten, ich sollte jedoch am 15.11. nochmals bei meinem Arzt vorstellig werden. Dort ging ich hin .. und da fing der schlimmste Moment an.

 

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Die Fehlgeburt

 

 

Ich saß dort also auf dem Stuhl, es wurde geschallt und man sah nichts. Keinen Herzschlag. Das Kind war ebenfalls noch immer viel zu klein und somit gab er mir sein Beileid kund. Ich konnte in dem Moment gar nicht richtig zuhören. Er probierte mir jedoch dennoch nochmals Mut zu machen und meinte, dass wir am Donnerstag (18.11.) nochmal schauen, dass das Baby vielleicht nicht gut liegt oder das Herz gerade nur langsam schlug .. ich wusste aber, dass dies nicht so ist. Bei einem anderen Frauenarzt holte ich mir die Tage ebenfalls nochmals die Bestätigung und da saß ich nun. Schwanger, mit einem Baby im Bauch, welches nie die Welt entdecken wird. Ich, 21 Jahre jung, im besten Alter und kam mir vor wie eine Versagerin. Mein Körper hatte versagt. Und ich heulte .. Beim Arzt, zum Gespräch der Ausschabung, heulte ich ebenfalls nur und bin komplett zusammengebrochen. Ich konnte seinen Worten nicht folgen und wollte das alles nicht wahrhaben.

 

Am Tag darauf fand die Ausschabung statt. Ambulant unter Vollnarkose und mein Arzt hat das selbst gemacht. Ich fand es furchtbar .. alles .. Vorallem der Gedanke das man mit einem Baby im Bauch hinkommt, in Narkose gelegt wird und ohne Baby wieder geht. Keine Gelegenheit sich zu verabschieden. Es ist einfach so. Von einer auf der anderen Sekunde. Das ist für mich heute, genau 5 Jahre danach, noch immer kaum auszuhalten. 

 

Leider zog sich meine Gebärmutter nach der Ausschabung nicht direkt zusammen wie eigentlich erwartet und somit saß ich ein paar Tage später, Wehen veratmend zu Hause. Und bin dann nochmal zu meinem Arzt. Er sah, dass das Blut in meiner Gebärmutter nicht ablaufen konnte, da sie gekippt ist und sich nicht zusammengezogen hat. Daher die Wehen .. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie ich auf diesem Stuhl saß und große Augen bekam “WEHEN?” .. das war ein kleiner Vorgeschmack was mich knapp 10,5 Monate später erwarten sollte 😉

 

Ich bekam ein paar Tropfen die ich einnehmen sollte und sich die Gebärmutter wieder zusammenzieht. Das hat auch bestens funktioniert. Wir haben sogar die Erlaubnis bekommen, nach einem Monat die Babyplanung fortzusetzen.

 

 

Die Zeit danach

 

 

Ich heulte. Tagelang. Ich war sauer auf meinen Körper. Und heulte weiter. Ich fiel in ein tiefes Loch voller Trauer. Halt fand ich in einem Mütterforum, wo ich mich mit gleichgesinnten austauschen konnte. Und auch in meinem privaten Umfeld erzählten mir plötzlich soviele, dass auch sie Kinder verloren hatten. Ich bin noch immer erstaunt, dass es tatsächlich so oft passiert. All die Gespräche halfen mir. Ich habe das Thema nie totgeschwiegen.  Warum auch.. dieses Kind ist ein Teil von uns und wird es immer sein.

 

Nach 2 Wochen der tiefsten Trauer ging es wieder bergauf. Es folgte Silvester und wir feierten mit meinen Schwiegereltern. Ich wollte ein Familienfest. Und natürlich machten wir Bleigießen. Meine Schwiegermutter goss ein Embryo .. das erkennt man so wahnsinnig gut. Und ich wusste da: 2011 wirst du Mama. 

 

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Tja meine Lieben, und am 14. Februar 2011 hielt ich den positiven Test in der Hand. Und nun haben wir ein kleines, zauberhaftes Mädchen hier, was schon über 4 Jahre alt ist 🙂 Es ging wirklich fix.

 

Heute ist es nun genau 5 Jahre her .. und ich denke noch oft an diesen kleinen Engel. Ich habe nun ein Kind an der Hand und 2 im Herzen. 🙂  Und ich möchte euch Mut machen, all denen die ebenfalls schonmal eine Fehlgeburt erlitten haben. Ihr seid nicht allein, auch wenn kaum einer drüber spricht. Trauert und das ordentlich und sprecht darüber. Denn das ist wichtig, für einen selbst. Und verliert nicht den Mut. Und vorallem, ihr oder euer Körper kann nichts dafür. Es ist leider eine Laune der Natur.

 

Fühlt euch fest gedrückt meine Lieben und habt noch einen schönen Abend,

 

eure Mine 

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12 Comments

  • Reply Eva-Maria Oehme 19. November 2015 at 20:45

    Ich hatte Tränen in den Augen beim Lesen!
    Ich hatte 2013 eine FG und mir ging es sehr schlecht danach. Ich dachte, ich hätte etwas falsch gemacht. Habe alle Schwangeren, die ich rauchend gesehen habe, verflucht und hätte ihnen am Liebsten eine geknallt. Ich stellte mir so oft die Frage nach dem Warum. Der Gyn sagte in der 9. Woche, ich bräuchte eine Ausschabung, es täte ihm leid. Eine Ausschabung… ich empfand es als erniedrigend. In der Frauenklinik sagte man mir, dass sie ungerne Ausschabungen bei jungen Frauen durchnehmen. Also bekam ich Tabletten, die die Gebärmutter zusammen ziehen lassen. Das war ein Freitag…
    Samstag ging ich auf Toilette und da kam auch schon alles raus, was raus kommen sollte. Es war so schlimm… die Schmerzen, das Blut, die Traurigkeit. Eine Woche lang lag ich heulend auf der Couch und starrte ins Nichts… bis 3 Freundinnen mir erzählten, dass sie auch schon eine FG hatten… ich wusste nun, dass es nicht meine Schuld war.
    Ich empfand es als so unheimlich ungerecht, wir hatten es uns doch so sehr gewünscht.
    Aber es sollte wohl so sein, denn dann hätten wir unsere 19 Monate junge freche Lotte und unsere 11 Wochen junge Tilda nicht.

    • Reply MiMi Erdbeer 19. November 2015 at 20:56

      Liebe Eva,

      danke für deine Antwort und das du deine Erfahrung mit mir (und auch den anderen Lesern) teilst.
      Eine Fehlgeburt ist furchtbar .. und ich kann dich absolut verstehen. Ich lag 2 Wochen im Bett und habe nur geheult .. konnte mich dank der Gespräche und Björn dann aber wieder aufrappeln und habe meinen Mut zusammengefasst und wir haben es schnell wieder probiert. Es ist (meist) nicht die Schuld von einem selbst, aber in diesem Moment, ist man voller Selbstzweifel. Schön, dass dir deine Freundinnen aus deinem Tief helfen konnten und dich gestärkt haben 🙂 Und genau, sonst hättest du deine beiden Mädels nun nicht <3

  • Reply Sabine Schneider 19. November 2015 at 21:13

    Hallo. Ich hab echt Tränen in den augen, mich berührt dieses Thema so sehr, das ich es kaum sagen kann. Ich hab keine ahnung wie ich mit sowas umgegangen wäre, Gott sei Dank ist mir das erspart geblieben und ich habe 5 Kinder bekommen die ich über alles liebe und ich bin Dankbar das alles gut gegangen ist.
    Ich bewundere Deine Kraft darüber zu schreiben und wünsche dir und deinen Lieben alles gute

    • Reply MiMi Erdbeer 19. November 2015 at 21:39

      Hallo Sabine,

      lieben Dank für deine lieben Worte 🙂
      Ich freue mich sehr, dass dir das erspart geblieben ist, denn so ein Erfahrung wünsche ich wirklich niemanden.
      Alles Gute dir 🙂

      Liebe Grüße,
      Mine

  • Reply Die D 19. November 2015 at 21:17

    Ich habe gerade gemerkt, dass ich deine Geschichte mit einer zur Faust geballten Hand gelesen habe.
    Ich habe 3 Sternchen
    Ich war/bin sauer auf meinen Körper und auf die ganze Welt
    Warum ich?
    Es Waren recht frühe fgs
    Da hatte ich “Glück” trotzdem immer wieder die Frage …
    Gsd habe ich mittlerweile 2 wundervolle Kinder an der Hand und eins im Bauch 🙂
    Leider habe ich kein Kind spontan entbinden können, was mich ein zweites Mal sauer auf meinen Körper werden lies und es fühl dich wieder an als hätte ich versagt… Und das lässt sich auch schlecht abstellen.

    Okt 2009/Januar 2013/März 2013 – unvergessen

    • Reply MiMi Erdbeer 19. November 2015 at 21:47

      Liebe D.

      es tut mir leid, dass du das auch erleben musstest und dann gleich 3x 🙁
      Auch das du deine Kinder nicht spontan entbinden konntest, aber sei nicht sauer auf deinen Körper oder gar auf dich.
      Weder du, noch dein Körper, ist ein Versager. Schau, was ihr zusammen schon geschaffen habt <3

      Liebe Grüße,
      Mine

  • Reply Sabrina 19. November 2015 at 21:23

    Ich weiß ganz genau wie du dich gefühlt hast. 🙁
    Bei uns kam der Entschluß ein Baby haben zu wollen im Jahr 2010, ich wurde auch wirklich nach sehr kurzer Zeit schwanger und wir waren überglücklich. Wie bei dir auch, wollte ich natürlich sofort zum Arzt und es allen mitteilen, man hat natürlich auch nur eine kleine Fruchthöhle gesehen ohne irgendwas, also 2 Wochen später wieder hin und dann begann das Unheil, es war einfach nichts zu sehen 🙁
    Ich habe dann gleich einen Termin zur Ausschabung bekommen und war einfach nur traurig. Nach kurzer Trauer habe ich mich aber wieder gefangen und mir Mit gemacht.
    Also probierten wir es nach kurzer Zeit wieder und hielten nach relativ kurzer Zeit wieder einen positiven Test in der Hand. Aber auch dieses Mal sollte es nicht sein, das Herzchen wollte wieder nicht schlagen und ich war totunglücklich und zweifelte komplett an mir! Sollte ich keine Kinder bekommen, war es mein Schicksal? Nein, dieses wollte ich einfach nicht wahrhaben. Nach der erneuten Ausschabung haben mein Mann und ich uns in einer Klinik untersuchen lassen, bei dieser Untersuchung gab es aber kein Ergebniss warum es nicht klappt. Einerseits war es natürlich eine Erleichterung das wir eigentlich Kinder haben können, andererseits macht man sich dann Gedanken warum es dann immer so schrecklich endet und was man falsch macht.
    Zum Glück haben wir unsere Hoffnung nicht aufgegeben und heute habe ich 2 wundervolle Töchter im Alter von 3 und 1 Jahr, die ich überalles liebe!
    Aber diese Erfahrungen gönne ich keiner Frau.

    • Reply MiMi Erdbeer 19. November 2015 at 21:57

      Liebe Sabrina,

      danke, dass du deine Erfahrung erzählt hast <3 Ich freue mich, dass du nach den beiden Abgängen nun 2 wundervolle Töchter an deiner Seite hast 🙂

      Ja, das wünscht man tatsächlich niemanden! Dieses Gefühl ist furchtbar, dennoch ist es tröstend zu lesen, dass so fast alle Frauen das gleiche Gefühl haben. Daher finde ich es so schade, dass es so ein Tabuthema ist. 🙁 Mir haben nämlich vorallem Gespräche mit betroffenen Frauen sehr geholfen.

      Liebe Grüße,
      Mine

  • Reply Vanessa Gütersloh 19. November 2015 at 23:30

    Liebe Mine, du hast das einfach toll geschrieben. Ich selber hatte 5 Fehlgeburten, bevor mein Zwerg bei uns bleiben durfte und kann jedes Wort nachvollziehen. Habe immer Tränen in den Augen, wenn ich vom Schicksal anderer Sternemuttis lese. Bin so unendlich dankbar für meinen Sohn, ärgere mich aber auch noch 3 Jahren noch, dass ich mein letztes Baby nicht ansehen konnte. Damit werde ich wohl noch einige Zeit zu kämpfen habe.
    Ich persönlich gehe in meinem Umfeld sehr offen mit meinen Fehlgeburten um, damit andere die es evtl. auch trifft wissen, dass sie nicht alleine da stehen und mit mir reden können. Bei meiner ersten Fehlgeburt hatte ich nämlich gedacht, dass ich niemanden kenne, der das auch erlebt hat. Erst als ich den Grund meiner Krankschreibung genannt habe, kamen einige Rückmeldungen.
    Danke für deinen Mut und deine Offenheit.
    Liebe Grüße Vanessa

  • Reply Muriel 20. November 2015 at 00:13

    Hallo Mine

    Die Tränen kommen mir immer, wenn ich solche Berichte lese.
    Wieso, weil meine Geschichte recht ähnlich war, und doch ganz anders.
    Bei mir ist es schon einige Jahre her, seit der Wunsch vom Kind mit meinem Partner kam. Ja, ich wurde im ersten Jahr üben nicht Schwanger und da machten wir im Dezember 2005 ein Spermiogramm vom Partner und das war nicht berauschend 🙁 auch bei mir waren die ersten Untersuchungen auch nicht so toll.
    So beschlossen wir mit meinem Frauenarzt über nicht erfüllte Schwangerschaft die nächsten Schritte eingeleitet werden.
    Insemination in einer Kinderwunschklink… Das einige Medikamente und Ultraschall und Spitzen, Spermien Abgabe und einsetzen, Warten hoffen und Traurig sein, wenn der Test Negativ war und die Mens kam… Drei Versuche war mein Ziel… und als der letzte auch Negativ war, beschloss ich Spontan einen 4. zu machen… im Februar 2007.
    Ja ich wurde genau mit diesem Schwanger. Ich war Glücklich, dass kannst du glauben, ich musste es niemanden Sagen, man sah es mir an. Ich erzähle es auch allen, ok fast allen, aber da ich in einem Forum war für langübende… war ich schon damals sehr offen. Im Mai, dann an Auffahrt bekam ich die Blutungen, ich wusste, dass es so was geben konnte, war ja in der 11+4 Woche und so blieb ich das Weekend liegen und hoffte es geht vorbei, am Montag war ich dann Arbeiten und die Blutung war noch immer da,
    so habe am Feierabend den Frauenarzt aufgesucht und beim Ultraschall sah ich es, kein Herzschlag und nix mehr, Ja das Kind in mir war tot, vor der 12 Wochen, wie bei so vielen, aber ich War Glücklich, denn ich durfte über 11 Wochen Schwanger sein, nach so vielen üben und Versuchen und dass dann am Donnerstag alles Raus musste, nahm ich locker und die die 10 Tage wo ich dann nicht arbeiten durfte war ich mit einer Kollegin und ihrem Baby im Freibad, es war heiss und ich, ich konnte es nicht glauben ich durfte Schwanger sein. Wir haben dann nochmals Probiert in diesem Jahr, 3 Inseminationen und vor den Weihnachten 2007 war mein letzter Negative Test und mein Gebursttermin wäre ja an Silvester gesehen. So war das Thema für mich beendet. Wir bleiben ungewollt Kinderlos, Glücklich über meine fast 12 Wochen Schwangerschaft und im Sommer 2008 haben wir unser Haus gekauft und geniessen das Leben, ohne eigne Kinder und ich hoffe, hier und auch an anderen Orten Frauen den Mut zumachen, auch über eine Kurze Schwangerschaft glücklich zu sein.
    Grüessli
    Muriel

  • Reply Lena 20. November 2015 at 11:05

    Hallo Mine,
    ich kann es total nachvollziehen, obwohl ich selbst zum Glück keine Fehlgeburt hatte, sondern eine gesunde 3,5 jährige Tochter aber vor zwei Jahren hatte meine Schwägerin bei ihrer dritten Schwagerschaft einen Schwangerschaftsabbruch (wenn man es so nennt) in der 20. Woche. Bei ihr stellte sich bei einer normalen Untersuchung heraus, dass das Kind zu klein und zu leicht ist und sie mussten zu einem Facharzt, dabei stellte sich dann heraus, dass das Kind einen offenen Rücken und Wasser im Kopf hat und nicht überlebensfähig sein wird. Zu diesem Zeitpunkt spürte meine Schwägerin aber schon deutlich Kindsbewegungen. Sie entschieden sich dann zu einem Schwangerschaftsabbruch. Wegen des fortgeschrittenen Stadiums war aber eine Ausschabung nicht mehr möglich und sie musste das Kind durch eine eingeleitete Geburt bekommen. Ich finde den Gedanken so schlimm und grausam und mir kommen immer noch Tränen, wenn ich vorallem daran denke, was meine Schwägerin durchmachen musste. Diesen Dezember wäre die Kleine 2 Jahre alt geworden.
    Zurzeit bin ich mit unserem zweiten Kind schwanger und wir freuen uns wahnsinnig, vorallem die kleine Maus auf ihr Geschwisterchen. Ich muss aber sagen, dass ich nicht mehr so unbefangen in der Schwangerschaft bin und mir mehr Gedanken mache.
    Liebe Grüße
    Lena

  • Reply Ika 3. Dezember 2015 at 11:33

    Liebe Mine,

    eine traurige Geschichte… ich kann es so gut nachfühlen. Wir haben leider auch schon mehrfach erleben müssen, wie es ist, wenn das Herzchen plötzlich nicht mehr schlägt. Meine erste Schwangerschaft endete 2008 in der 8. Woche, eine weitere 2010 in der 5. Woche, das nächste Engelchen ging im Jahr 2014 in der 28. Woche und Anfang diesen Jahres verloren wir ein Baby in der 9. Woche. Hier habe ich darüber geschrieben: http://ikaspunkt.blogspot.de/2015/02/der-abschied.html

    Glücklicherweise haben wir auch in den letzten Jahren Kinder bekommen, und ein weiteres ist gerade unterwegs. Diese Angst, dass doch wieder etwas passiert, dass wir auch dieses Kind verlieren, ist immer da. Aber damit müssen wir wohl leben.

    Ich finde es gut, dass du so offen über das Thema schreibst, denn nur so kann sich ein Bewusstsein für diese schmerzlichen Verluste in der Gesellschaft etablieren. Wer sowas noch nicht erlebt hat, kann sich nicht vorstellen, wie schmerzhaft das ist. Und wer es erlebt hat, kann sich kaum vorstellen, dass es so viele Menschen gibt, die ein ähnliches Schihcksal teilen…

    Ganz liebe Grüße und alles Gute,

    Ika

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