Guten Abend zusammen,
wir haben es tatsächlich nach über 2 Jahren geschafft, endlich einen der heißbegehrten Plätze im Seepferdchen Schwimmkurs zu ergattern. Und ja, es ist in Berlin so dramatisch wie es klingt. Einen Platz in einem Schwimmkurs zu bekommen ist fast so unmöglich wie eine bezahlbare Wohnung zu finden.
Immer wieder kamen wir “zu spät”. Nämlich am Nachmittag oder Folgetag nachdem die Anmeldungen möglich waren. Das wir diesmal Glück hatten, war wirklich purer Zufall. Die letzten Jahre und Monate klappte es nicht und mir wurde mitgeteilt, dass am Tag der Anmeldungen schon eine Stunde vor Öffnung lange Schlangen draußen warten und ob nicht die Oma kommen könnte zur Anmeldung. Leider ist das bei uns nicht möglich, denn bei uns sind Oma und Opa noch berufstätig.
Und meine Großeltern morgens um 5 Uhr aus dem Bett zu jagen ist mir dann ehrlich gesagt auch nichts. Aber wie es der Zufall manchmal so will, klappt es ja doch. 😉 An einem Sonntagabend las ich, dass am Montag die neuen Anmeldungen für den Kurs von September bis Oktober stattfinden. Und wir wollten in den Seepferdchenkurs am Nachmittag. Diesmal rief ich aber vorher an um mich direkt abzusichern nicht wieder umsonst hinzufahren und was soll ich sagen, es hat geklappt. Nicht ganz meine Wunschzeit, aber alles machbar.
Endlich kann es los gehen.
Nun konnten wir starten und Mia hat nun schon die Hälfte des Kurses geschafft. Erst dachte ich, dass es ihr vielleicht zu viel sein könnte, denn eine Woche bevor der Seepferdchen Kurs startete, begann ja auch die Schule. Und zudem kam noch eine Stunde die Woche tanzen mit hinzu, denn damit hatte sie ja schon in der Kita begonnen und wollte natürlich weiter machen.
Ich war also völlig Hin und Her gerissen und dachte extrem viel darüber nach, denn ich wollte sie ja auch nicht überfordern. Ein Glück ist es aber genau das Gegenteil, denn das schwimmen ist für sie ein absoluter Ausgleich. Sie liebt es und freut sich auf jede einzelne Schwimmstunde, auch wenn sie dafür 2x die Woche auf tolle Aktivitäten im Hort verzichten muss. Und ja, einmal gab es deswegen Tränen und sie war etwas Zwiegespalten. Dennoch sind wir zum Schwimmunterricht und sie kam Stolz wie Bolle wieder raus, weil sie etwas neues gelernt hat und immer sicherer wurde im Wasser.
Während das Schwimmen für Mia viel lernen und spaß bedeutet, ist es für mich ein wahrer Kraftakt. Denn ich renne an 2 Tagen der Woche wirklich wie ein Irre durch die Stadt um das alles ermöglichen zu können. Morgens das Kind in die Schule bringen, arbeiten, danach wieder das Kind von der Schule holen, den Ranzen gegen die Schwimmsachen tauschen und direkt weiter zum Schwimmen. Dort habe ich dann 45 Minuten um mal durchzuatmen und danach geht es meist nach Hause. Aber vor 17:30 Uhr sind wir das meist nicht.
Es ist teilweise wirklich anstrengend (für mich), aber es lohnt sich und ich bin unendlich stolz auf mein Mädchen, wie sie das alles so meistert und dabei noch eine große Portion spaß hat. Und genau das macht den “Stress” erträglich. 🙂
Hallo Seepferdchen.
Letzte Woche war Halbzeit im Schwimmkurs und da ich sehr erkältet bin, war es mir im Vorraum der Schwimmhalle einfach zu warm und ging somit nach draußen. Normalerweise sitze ich meine Zeit drinnen ab, um Mia nicht evtl. abzulenken. Diesmal war aber eben alles anders und ich sah, wie sie schon ohne jegliche Hilfe alleine schwamm.
Eine Mama und ich kamen dadurch ins Gespräch und beobachteten unsere Kinder und wir feixten schon, dass unsere Kinder ja gerade die Seepferdchenprüfung absolvierten. Während die anderen Kinder schon ins warme Spielbecken durften, sollte Mia nochmal nach einem Ring tauchen und da sponnen wir Mütter noch weiter umher. Ich schrieb sogar noch Björn und meinte, dass Mia gerade eigentlich schon ihre Prüfung absolviert hätte.
Als ich sie dann von drinnen wieder abholte, meinte ihr Schwimmlehrer das sie sich mal die Hände trocken machen solle und nochmal zu ihm kommen soll, ebenso das Kind der anderen Mama. Und siehe da, sie erhielten tatsächlich beide als Erste ihr Seepferdchen.
Wer hier schon lange mitliest, der weiß, wie emotional ich bin. Und ja, mir liefen die Freudentränen. Mia war so happy und ich auch und wir konnten es kaum fassen. Natürlich sollen wir aber weiterhin zum Unterricht erscheinen.
Die Motivation ist riesig
Mia ist nun noch mehr motiviert, denn sie weiß, dass sie nun noch das Bronze Abzeichen auch schaffen und erreichen kann. In der folgenden Schwimmstunde schwamm sie schon 150 m alleine am Stück. Somit fehlen ihr nur noch weitere 50 m und das sie diese 200 m in 15 Minuten schafft.
Ich bin mir sicher, dass sie bis zum Ende diesen Kurses auch dieses Ziel erreichen wird. Und ich bin einfach so stolz, dass sie so ehrgeizig ist und zudem völlig in ihrem Element. Das haben wir nun gemerkt. Sie ist nicht nur die einfach spielende “Wasserratte”, sondern liebt es auch einfach nur zu schwimmen.
Natürlich werden wir sie auch weiterhin nicht aus den Augen lassen, wenn wir mit ihr im Schwimmbad sind. Denn ein Seepferdchen besagt nicht, dass das Kind ein sicherer Schwimmer ist. Behaltet auch ihr das immer mit im Hinterkopf und lasst eure Kinder nicht aus den Augen und bleibt nah bei ihnen.
Mia freut sich aber nun, dass sie keine Schwimmflügel mehr bei kommenden Schwimmbadbesuchen tragen muss, sondern ganz alleine sich im Wasser halten kann. Und wir wissen doch alle, dass unsere Kinder jedes mal mental (und gefühlt körperlich) wachsen, umso selbstständiger sie werden.
Wichtig war uns bei einem Kurs auch einfach, dass sie den richtigen Umgang mit Wasser und das Verhalten im Wasser lernt. Und auch das richtige Schwimmen, wie die richtige Haltung ist und kein “über dem Wasser halten”, auch wenn das momentan teilweise noch so aussieht.
Richtige Entscheidung
Dieser Seepferdchen Schwimmkurs war auf jeden Fall die richtige Entscheidung und auch, wenn so ein Kurs nicht ganz günstig ist, würden wir es immer wieder machen.
In der 2. Klasse wird sie auch mit der Schule zum schwimmen gehen und ich bin sehr gespannt wie es da laufen wird. Ich habe nun schon so einige Dinge gehört und hoffe, dass sie nicht so stimmen, denn sonst würden wir sie dort nicht mitgehen lassen. (zB. das dort nur das Seepferdchen gemacht werden kann)
Wie ist das bei euch? Haben eure Kinder einen Schwimmkurs besucht? Wenn ja, verratet mir gerne ob es ein privater Kurs war oder von der Schule aus und ob ihr es für wichtig empfindet?
Ansonsten kann ich nur sagen, genießt diesen wundervollen Herbst und werdet bloß nicht krank, so wie ich momentan. Und an alle die ebenfalls schon leiden: Gute Besserung!
Alles Liebe,
eure Mine
2 Comments
Hallo Mine,
auch bei uns war es ein Problem einen Platz zu bekommen (obwohl wir in einer kleineren Stadt wohnen). Die Zeiten waren für Berufstätige ebenfalls unmöglich. Uns blieb keine andere Möglichkeit. Es wurde ein 14-tägiger Schwimmkurs in den Sommerferien, somit Verzicht auf die Ferienspiele und jeden Tag für eine Stunde Schwimmkurs in die Nachbarstadt. Aber: Es hat sich gelohnt. Seepferdchen und am letzten Tag noch Bronze geschafft. Stolz wie Oscar ging es dann in den Urlaub und dort wurde natürlich jeden Tag im Meer geschwommen.
Liebe Sina, ach Mensch, das ist so ärgerlich, dass es so schwer ist an einen Platz im Schwimmkurs zu kommen. (wenn man nicht gerade Unsummen zahlen möchte) Aber es freut mich, dass ihr dennoch eine Möglichkeit gefunden habt und herzlichen Glückwunsch zum Seepferdchen & Bronze, so war der Urlaub doch gleich doppelt so toll. Alles Liebe, Mine